Ich erlebe es immer wieder die Aha-Effekte, wenn sich Fußgänger in den Rollstuhl setzen. Wenn es sich bei den Fußgängern um Karate-Trainer handelt, sind diese Aha-Effekte ein guter erster Schritt. Das zu erleben macht mir immer große Freude, so geschehen am letzen Wochenende bei der Integrations- und Inklusionsswoche des GKV Lotus Eppertshausen. 

Was meine ich mit Aha-Effekt? Das ist der Effekt, wenn sich Fußgänger in den Rollstuhl setzen und feststellen, dass dieser bequem ist, nicht weh tut und das Rollstuhl fahren sogar Spaß macht.
Warum organisiere ich dafür extra Rollstühle vom Thüringer Behindertensportverband und fahre damit zum Verein von Ernes Erko Kalač. Die Antwort ist ganz einfach. Dort sind Trainer, die am Para-Karate interessiert sind und wissen wollten, wie die Perspektive aus dem Rollstuhl ist. 

Nachwuchsgewinnung geht im Para-Karate bei den Trainern los. Wenn sich die Trainer dem öffnen und vielleicht auch selbstständig auf die Suche gehen um gemeinsam mit dem Menschen mit Handicap zu lernen. Dann bieten sich bald auch in den Vereinen mehr Möglichkeiten für Menschen mit Handicap zu trainieren. So hat der Eine oder Andere dann auch auf den verschiedenen Meisterschaften die Gelegenheit erfolgreich zu sein. Denn eins ist sicher, wir brauchen die Karateka auf 2 Beinen. Nur wir gemeinsam können das Karate auf das jeweilige Handicap umbauen.

Um sich fürs Para-Karate zu öffnen, ist es sehr hilfreich, sich bewusst zumachen, dass das Para-Karate der selbe Leistungssport und der selbe Weg ist, wie der von Fußgängern im Karate. Es ist meiner Meinung nach, kein soziales Ziel!! Es spielt auch keine Rolle um welche Art von Handicap (Rollstuhlfahrer, eine geistige Einschränkung, Blind oder Gehörlos) es sich handelt. Das Ziel und die Motivation sein Ziel zu erreichen kennt kein Handicap. Handicap ist das, was wir daraus machen.

Ein ganz großes Dankschön geht an dieser Stelle an meinen Freund Christoph Rieck, der mir viele interessante Aspekte aus der Sicht eines gehörlosen Karateka gesagt hat.