Starke Leistung und starke Konkurrenz

Starke Leistung und starke Konkurrenz

Starke Leistung und starke Konkurrenz

Letzte Woche fanden die Karate- und Para-Karate-Weltmeisterschaften in Madrid statt. Nach 2014, 2016 und jetzt 2018 sind es für mich die 3. Weltmeisterschaften. Nach den Europameisterschaften im Mai, ist dieses Highlight das, auf das ich mich das ganze Jahr gefreut und sehr intensiv, gemeinsam mit meinem Heimtrainer Peter Vogel und dem Para-Karate-Trainer des DKV, vorbereitet haben.

Selbst in den Tagen vor den Vorrunden-Wettkämpfen wurde die Zeit zum Training genutzt und am Timing gefeilt. Das war auch gut so. Den mit jedem Tag, wo der Wettkampf nähr kommt, steigt auch die Nervosität.
So habe ich mir auch eine „stille“ Ecke in der Wettkampf-Arena gesucht. Dort habe ich Teile der Kata immer wieder gemacht. Damit sich mein Kopf an den Geräuschpegel gewöhnt. Denn mein Ziel war es die Kata mit einem gutem Gefühl auf den Punkt zu bringen.

 

 Der Wärm-Up-Bereich war immer ziemlich voll. Das ist bei der Größe des Wettkampfes ja nichts neues. Dort hatte ich zum 1. mal die Gelegenheit, neben den „alten Hasen“, auch die neuen Gesichter zu sehen. Die Athleten der Kategorie Kata-Rollstuhl, die zum 1. mal bei der Para-Karate-WM dabei waren, waren eindeutig in der Überzahl. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Athleten aller Kategorien, im internationalen Bereich Fuß fassen und dabei bleiben und es keine „Eintagsfliege“ ist.

 

 Ich selbst habe mich davon aber nicht verrückt machen lassen. Für mich sind die letzten Stunden vor dem Wettkampf die schönsten Stunden überhaupt. Wenn ich so ganz allein mit mir bin. Mir keiner mehr helfen kann und ich gespannt bin bis in die Haarspitzen. In dem einen Moment bin ich nervös und angespannt. Und im anderen Moment bin ich die Ruhe selbst. Achterbahn fahren ist ein Scheißdreck dagegen.

Es war gar nicht so schlecht, dass ich erst Minuten vor dem Wettkampf von dem Potenzial der Athleten meines Pools erfahren habe. So hat die Auslosung ergeben, dass in meinem Pool der amtierende Europameister Fatah Sebbak aus Frankreich, der Vize-Europameister und WM-Dritte von 2016 Evgenii Korobenikov aus Russland sowie der Weltmeister von 2014 Franck Duboisse aus Belgien vertreten waren. In dem Moment dachte ich nur: „Meine Fresse, das wird spannend!“

 Meine Trainer wie, Peter Vogel, Heiko Kuppi, Andre Büttner und Sven-Ole Müller haben mich über das ganze Jahr hinweg so fit und mental stark gemacht, dass ich meine beste Kata zur richtigen Zeit und am richtigen Ort abliefern konnte. Es war so schön, dass ich einfach nur raus gehen und machen konnte.

Was für mich vor dem Wettkampf die schönste Zeit ist. So ist die Zeit nach meinem Kampf die schlimmste Zeit. Da ich meinen Pool eröffnet habe, kam mir das Warten auf das entgültige Ergebins wie eine Ewigkeit vor. Und ich konnte nichts dagegen tun. So kam es, dass ich am Ende 5. in meinem Pool geworden bin. Die Neulinge im WM-Zirkus sind aber immer wieder für eine Überraschung gut. Nach dem man dann die Wertungen aus beiden Pools hatte gab es ein rein ägyptisches Finale. Und der Kampf und Platz 3 wurde zwischen Frankreich und Brasilien ausgetragen. Für mich ist es in der Endabrechnung der 11. Platz gewesen.

 

 Mein Fazit:

Es freut mich riesig, dass die Para-Karate-Weltmeisterschaft der WKF immer größer wird. So waren in allen Kategorien 106 Athleten aus über 30 Nationen am Start. Ich persönlich glaube nicht, dass dies das Ende der Fahnenstange ist. Die Nationen arbeiten und professioneller, fokussiert und zielorientierter. Dabei geht mir das Herz auf. Denn dann kann ich im Leistungssport immer wieder aufs Neue zeigen was in mir steht und diesen Weg mit Leib und Seele leben. Dafür danke ich all meinen Unterstützern und Förderer, ohne die dieser Weg nicht möglich ist.

Ohne ein zielorientiertes und fokussiertes Auge geht es auch bei der Organisation und Weiterentwicklung eines solchen Events nicht. Aus diesem Grund bekommt Michael Schölz ein riesiges Dankschön von mir. Ich glaube wir wissen beide, dass man beim Thema Handicap immer noch sehr viele Wände und Holzköpfe bearbeiten muss und das man damit nie am Ende ist.


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