Europameisterschaft 2025 in Yerevan – Ein bunt...
Europameisterschaft 2025 in Yerevan – Ein bunter Mix, ein starker Start, ein großer Schritt
Europameisterschaft 2025 in Yerevan – Ein bunter Mix, ein starker Start, ein großer Schritt
17. Mai 2025
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Was für ein Erlebnis! Die Para-Karate Europameisterschaft 2025 in Yerevan war nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein emotionales Feuerwerk. Noch nie zuvor war das Teilnehmerfeld im Para-Karate so groß wie in diesem Jahr – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr unser Sport wächst und wie vielfältig die Community geworden ist.
Ich bin in der Kategorie K30 an den Start gegangen – der Kategorie für Rollstuhlfahrer. Diese Klasse ist besonders, weil sie so unterschiedlich besetzt ist: Querschnittsgelähmte Athleten, Sportler mit Amputationen oder spastischen Lähmungen – jeder bringt seine eigene Geschichte und Ausgangssituation mit auf das Tatami. Das macht die Wettkämpfe nicht nur herausfordernd, sondern auch unglaublich spannend.
Was mich jedes Mal überrascht: Es sind fast bei jeder EM oder WM neue Gesichter dabei. Athleten, die zum ersten Mal starten, und von denen ich noch nie etwas gehört habe. Das war auch in Yerevan wieder so – eine bunte Mischung, wie sie nur der Para-Sport hervorbringen kann. Und dieses Jahr kam noch eine Besonderheit dazu: Die Entscheidung der EKF, russischen Athleten die Teilnahme unter neutraler Flagge zu ermöglichen – und das sehr kurzfristig. Das hat das Teilnehmerfeld noch einmal ordentlich durchgewirbelt und mir das Gefühl gegeben: Jeder Start zählt. Jeder Rollstuhlfahrer könnte derjenige sein, der heute alles verändert.
Ich bin stark ins Turnier gestartet. Die erste Runde lief wie geschnitten Brot. Ich konnte meine Kata mit Präzision, Ausdruck und starker Präsenz präsentieren – ein echtes Ausrufezeichen. Doch bei dem starken Feld war mir klar: Der Weg aus dem ersten Pool wird ein harter Kampf. Umso glücklicher bin ich, dass ich in Runde eins meine Leistung sogar noch steigern konnte.
Die zweite Runde war dann ein anderes Spiel. Die Lockerheit war weg, der Druck stieg – und ich habe gemerkt, dass es schwieriger wurde, die richtige Lücke zu finden, um mich zu zeigen. Körper und Kopf haben nicht ganz so harmoniert, wie ich es mir gewünscht hätte. Auch wenn ich alles gegeben habe, war da noch Luft nach oben. Und ja, es bleibt die Tatsache: Je nach Handicap wirken sich bestimmte Einschränkungen bei der Bewertung der Kata unterschiedlich stark aus – das ist eine Realität, mit der wir leben müssen.
Aber ich bin stolz. Stolz auf meine Leistung, auf das, was ich abrufen konnte. Ich habe das Maximum aus mir rausgeholt – und das spiegelt sich auch im Ergebnis wider: Platz 7! Im Vergleich zum Vorjahr, wo ich noch auf Platz 13 landete, ist das ein deutlicher Sprung nach vorn. Das ist mein persönlicher Erfolg – ein Schritt in die richtige Richtung.
Jetzt richtet sich mein Blick nach vorn – zur Weltmeisterschaft in Kairo. Dort werden die Karten neu gemischt, neue Gesichter, neue Chancen. Ich bin bereit, wieder alles zu geben – und vielleicht noch ein bisschen mehr.
Bis dahin: Oss aus dem Dojo – und bleibt dran, wenn ich das nächste Kapitel meiner Reise im Para-Karate aufschlage.
Herzlichen Glückwunsch Sven !
Lieber Sven ich würde mir auch sehr wünschen dass weitere Behinderungsklassen auf Internationaler Ebene Beachtung finden. Ich als psychisch kranke Athletin selbst Deutsche Meisterin im Para geworden wäre auch gerne dabei gewesen. Dabei denke ich nicht nur an mich sondern auch an Gehörlose oder Stehend Amputierte. Ich denke die Zukunft hält noch viele Möglichkeiten bereit.
Dir weiterhin viel Erfolg lieber Sven zunächst auf der nächsten DM 2026 Ich hoffe bald auch auf der EM Manuela Lazic