Wenn man fliegt, muss man nicht auf die Nase f...
Wenn man fliegt, muss man nicht auf die Nase fliegen
Wenn man fliegt, muss man nicht auf die Nase fliegen
20. Januar 2018
Als ich letztes Wochenende beim Grand Prix Croatia war, ist es für mich nicht nur ein guter Wettkampf und damit ein guter Einstieg ins Jahr 2018 gewesen.
Es war für mich als Rollstuhlfahrer auch ein Test, was den Check in an geht. Denn ich bin vor 22 Jahren das letzte Mal geflogen. Damals auch nicht allein, sondern in der Gruppe. Das heisst, ich konnte damals meiner Herde hinterher laufen. Das war also wesentlich entspannter.
Meine Reise führte mich also vom Frankfurter Flughafen, ganz allein mit Sack und Pack, zum Flughafen Zagreb. Es war also nicht nur der bevorstehende Wettkampf, der mich nervös gemacht hat. Aus diesem Grund hab ich auch mehr Zeit eingeplant.
Als ich am Flughafen angekommen und aus der Parkgarage ins Terminal gegangen bin, habe ich mir so gedacht: „Mensch, hier brauchst du ja ein Navi…“ Deshalb hab ich mir den erst Besten in Lufthansa-Uniform gesucht und sprichwörtlich nach dem Weg gefragt. Er sagte mir: „Gehen sie einfach ganz hinter und dann rechts. Dort finden sie dann den Begleitservice für Menschen mit Handicap.“ Ich dachte mir nur: Wie cool ist das denn..?“ Dort angekommen, wurde meine Tasche eingecheckt und mein Rollstuhl hat gleich sein Ticket bekommen. Ich dachte mir noch: “ Dann kannst du hier noch ein bisschen rum schauen, wo du hin musst“. Da sagte mir die Dame beim Check in: „Bleiben sie gleich hier! Es wird gleich Jemand kommen und sie in den Sicherheitsbereich bringen.“ Und so war es auch. Es hat keine 5 Minuten gedauert. Und kurze Zeit später war ich im Sicherheitsbereich. Da war ich noch keine halbe Stunde im Terminal. Den Rest meiner eingeplanten Zeit habe ich dann dort verbracht. Das war für mich dann schon mal „großes Kino“, wie reibungslos das ablief.
20 Minuten vor dem Abflug kam dann das Service-Personal und setze mich ins Flugzeug. Erst dann wurde mein Rollstuhl eingeladen. Gut… Das kannte ich noch von früher. Ich dachte mir nur: „Hoffentlich übersteht er heil den Flug?!“ In Zagreb angekommen lief es genauso ab, wie in Frankfurt. Ich wurde vom Service-Personal aus dem Flugzeug geholt. Nach einem kurzen Check meines Rollstuhls wurde ich zu meinem Gepäck gebracht und sprichwörtlich aus dem Flughafen begleitet.
Danach lief alles, inklusive Wettkampf-Organisation und Transport genauso reibungslos.
Als ich dann letzen Montag wieder nach Deutschland bin. Lief alles genauso ab, nur das halt die Länder getauscht waren.
Das alles hat mich schon schwer beeindruckt. Ein ganz großes Dankeschön an das Service-Personal an den Flughäfen in Frankfurt und Zagreb, die dafür sorgen, dass Menschen mit Handicap möglichst allein und weitestgehend selbstständig mit dem Flugzeug unterwegs sein können. Mir hat es auf jeden Fall ein wenig den psychischen Stress genommen und ich konnte mich mehr auf meinem Wettkampf konzentieren.
Vielleicht sollte die Deutsche Bahn einfach mal vom Servicepersonal des Flughafens Frankfurt lernen?!
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