Warum Para-Karate und Karate nur zusammen der ...
Warum Para-Karate und Karate nur zusammen der beste Weg zur Inklusion sind
Warum Para-Karate und Karate nur zusammen der beste Weg zur Inklusion sind
19. April 2017
Am 8. und 9. April 2017 fanden die 10. deutschen Meisterschaften im Para-Karate statt. Sie wurden gemeinsam mit den deutschen Karate-Meisterschaften ausgetragen.
Mittlerweile habe ich viele Freunde des Karate kennen gelernt.
Man einfachsten viel mir das Kennenlernen bei nichtbehinderten Karateka. Das hat einen ganz einfachen Grund: Für viele ist es nur wichtig, was ich sportlich leisten möchte und welche Ziele ich habe.
Dabei ist es mir immer wichtig in vielen kurzen Gesprächen Neugier zu wegen und Distanzen im Kopf abzubauen. Das geht aber nur, wenn ich selbst den 1. Schritt auf die nichtbehinderten Freunde zu mache und selbst durch Leistung überzeuge.
Es gibt natürlich Ausnahmen der ganz besonderen Art. Das ist dann der Fall, wenn ich mal nicht den 1. Schritt machen muss und mir die Neugier der kleinen Karate-Fans, fürs Para-Karate zufliegt.
So war es bei meinem Freund Markus. Ich war schon ein bisschen überrascht, als mich Markus gefragt hat: „Hee Sven, wie geht das eigentlich mit dem Rollstuhl-Karate?!“ Die Frage hat mich ganz schön stolz auf Markus gemacht. Weil der kleine Mann begriffen hat um was es geht. Die Leute danach zu betrachten, was wir Menschen mit Handicap tun wollen und machen. Und nicht nach dem was sie sind (Blind oder Rollstuhlfahrer usw. ). Da können sich viele Erwachsene eine Scheibe abschneiden. Erst recht, wenn man bedenkt, dass der kleine Markus der Karate-Trainer und -Meister von Übermorgen sein könnte?! Da freut es mich um so mehr, als er mit meinem Rollstuhl gefahren ist und Fragen zum Para-Karate gestellt hat, die man von ihm nicht unbedingt erwartet hätte.
Das Wochenende hat mir gezeigt, das die Inklusion von Para-Karate und Karate gar nicht so schwer ist, wie es immer gemacht. Wir müssen uns alle nur ein wenig für das Para-Karate interessieren und ernst nehmen. Das Para-Karate lebt und lernt vom Karate.
Natürlich gibt es im Internet und in der Gesellschaft Meinungen Para-Karate wäre kein Karate, sondern bestenfalls Ballet. Diesen Leuten kann ich sagen, dass sich ein Rollstuhl auch super zur Selbstverteidigung eignet der verdammt weh tun kann. Im sportlichen Bereich mache ich bis zu 6 mal in der Woche Training. Um dieses Ballet-Vorurteil abzubauen muss man sich einfach am Karate für Fußgänger orientieren und es auf das Para-Karate anpassen. Auch die Öffentlichkeitsarbeit sollte offensiver gestaltet werden. Man muss Para-Karate nicht neu erfinden. Es ist alles schon vorhanden. Am Ende ist alles Karate-Do. Nur im Para-Karate ist es eine andere Perspektive.
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