…man das Rad nicht neu erfindet. Die wenige adoptierte Mode, die es auf dem Markt gibt ist in den meisten fällen von nicht behinderten Menschen, für Menschen mit Handicap entwickelt worden. Es gibt natürlich auch Ausnahmen. So gibt es einen Rollstuhlfahrer, der sich dem Thema Mode für Menschen mit Handicap verschrieben hat. Nur leider ist das sehr selten und nicht in jeder Stadt vorhanden.

Warum hat man das gemacht?

Man war der Meinung, dass man der behinderten Person etwas Gutes tut. Soweit ist dieser Denkansatz auch super. Das Ergebnis war oftmals dies, dass es mehr in Richtung Pflege – Wäsche ging. Und dann das Praktikabel mehr im Vordergrund stand als dem Geschmack der betreffenden Person.

Warum ist das so?

Meiner Meinung nach wird vergessen Fußgänger dabei, weshalb man Kleidung gern trägt. Am Ende kommt dann meist raus, dass man die Kleidung sehr gut händelbar für Fußgänger gemacht hat. Damit man mit der Person, die ein Handicap hat, besser umgehen kann.

Aus meiner Sicht ist es aber gar nicht so schwer normale Kleidung, auf Personen mit Handicap anzupassen. Sozusagen die Inklusion bei Kleidung vorzunehmen.dazu ist es aber wichtig, dass die Personen mit Handicap die Initiative ergreifen und übernehmen. Voraussetzung dafür ist auch, dass man weiß was man will und was einem natürlich gefällt.

In meinem Fall muss ich dann einfach in Fachgeschäfte oder zu Schneidern gehen und mit ihnen reden. Dabei ist es wichtig, dass man im Vorfeld so viel wie möglich Erfahrung mit unterschiedlichsten Kleidungsstücken gemacht hat. Nur so kann man den Schneider sagen was geht und gut funktioniert und was nicht. In meinem Fall ist es der einzige Weg die vorhandene normale Kleidung auf den Rollstuhl anzupassen.

Umso mehr freut es mich wenn ich’s dann auch noch schaffe Neugier auf Möglichkeiten zu wecken. Diese Neugier könnte ich bei Herrn Mock, von Herren-Ausstatter Mock in Erfurt, richtig sehen. Es war mir eine große Freude, mich mit ihm über meine Erfahrung zu Kleidung auszutauschen. Ich bin sehr gespannt auf die Ideen die wir so nach und nach haben werden und weiter entwickeln.

Am Ende ist es doch so, dass es in den meisten Fällen nur um ein Perspektivwechsel geht und was man daraus machen kann.